Entmutigung statt Abschreckung

 

 

 

Die Zeitschrift „Internationale Politik“ der Deutschen Gesellschaft für Politik will die „skeptischen Deutschen“ zur Akzeptanz eines Atomkrieges „ermutigen“. Sie, die toll gewordenen NATO-Krieger, zerbrechen sich die Köpfe: Wie können sie dem „ungehorsamen Russland“ beibringen, dass die NATO im Kriegsfall tatsächlich Atomwaffen einsetzen wird? Und wie können sie die deutsche Bevölkerung und mit ihr alle europäischen Völker dahin bringen, ihren eigenen Atomtod zu akzeptieren?

 

 

 

Lediglich eine „Schwierigkeit“ sei zu überwinden, meinen die Autoren: das „klassische Dilemma“ der westlichen antirussischen Militärpolitik. Die Regierungen der NATO-Staaten könnten sich nicht ausschließlich daran orientieren, was sie für militärisch notwendig halten, sondern müssten auch berücksichtigen, was „innenpolitisch machbar“ sei. Die Zeitschrift „Internationale Politik“ enträtselt uns die Geheimnisse der NATO-Strategie: Peitsche und Zuckerbrot, in ihren Worten: „Symbiose zwischen Abschreckung und Dialog“. Entmutigung also statt des bisherigen NATO-Slogans Abschreckung. Alles eine Frage der Semantik.

 

 

 

Fein ausgedacht, liebe Autoren. Die Russen werden einen Schreck kriegen und ihr Atomarsenal verschrotten, damit es im restlichen Europa kein Unheil anrichten kann. Ja, so erzieht man sich die dickköpfigen Russen. Mit denen übrigens hatten die Teutonen schon immer ihre Erfahrungen, auf eine mehr soll es ihnen nicht ankommen. Die Autoren, vorneweg ein Herr Rühle, haben uns die Sache doch „wissenschaftlich“ erklärt, militär-wissenschaftlich. Jetzt geht es nur noch darum, dass wir seine „Wissenschaft“ auch noch verstehen. Denn der Russe steht vorm Brandenburger Tor!

 

 

 

Das darf nicht sein! Den lassen wir nicht rein! Und dazu brauchen wir Herrn Rühle und die Zeitschrift „Internationale Politik“, die uns das Ding mit der atomaren Entmutigung so schön erklärt hat. Akzeptieren wir skeptischen Deutschen doch endlich die wohlfundierten Überlegungen der Wissenschaftler des Todes. Alles ist machbar, Herr Nachbar. Auf denn in den „machbaren“ Atomtod!

 

 

 

13.1.16

 

 

 

 

Flug MH17 oder Was von ihm übrigbleibt

 

 

 

Die Russen sind schuld am Abschuss von MH17! So tönte US-Präsident Obama unmittelbar nach Bekanntwerden des schrecklichen Unglücks über der Ostukraine, und er weinte bitterlich präsidiale Tränen. Obama scheint ein Mensch mit ungewöhnlichen Fähigkeiten zu sein, nämlich denen des Hellsehens, sagten die Klugen. Und die weniger Klugen und jene, die ihm aus anderen Gründen Glauben schenkten, klatschten Beifall. Der Abschuss von MH17 hängt den Russen jetzt an, sie neben Malaysia müssten in erster Linie an der restlosen Aufklärung der Schuldfrage das allergrößte Interesse haben.

 

 

 

Inzwischen hat der Pilot des ukrainischen Kampfjets in Verhören gestanden, die Maschine abgeschossen zu haben. Die Existenz dieses Kampfjets wurde auffallend schnell von der ukrainischen Militärführung geleugnet, sogar ein dilettantisch gefaktes abgehörtes Handy-Gespräch der Aufständischen musste als Beweis für ihre Schuld herhalten. Wer tut so etwas, gefälschte "Beweise" zu veröffentlichen? Doch der, der etwas zu verbergen hat. Sämtliche sogenannten Beweise für Russlands Schuld an der Katastrophe haben einen Schönheitsfehler: Sie sind keine glaubhaften Beweise. Der Westen hat sich auf Putin geeinigt, das teuflische Putin-Monster ließ MH17 durch die pro-russischen Separatisten abschießen, der wollte in der Ukraine eskalieren! Und das, wo doch Obama versichert hat, dass die Atomraketen rings um Russland nicht böse gemeint sind. Inzwischen fuhr man ein wenig zurück, und der Abschuss von MH17 bleibt vorerst ein ungelöstes Rätsel, also schweigen wir lieber. Wer in der Ukraine aber die Poroschenko-Regierung samt faschistischen Anhangs lenkt, dürfte selbst dem verschlafensten Deutschen inzwischen bekannt sein.

 

 

 

Durch die Medien geistert etwas von einem "Versehen". Die notorischen Skeptiker in aller Welt rätseln: Sollte Putins Maschine abgeschossen werden statt MH17? Und läge diese Entscheidung allein in den Händen jenes ukrainischen Piloten – oder hatte er nicht gar Auftraggeber? Oder handelte es sich um eine der üblichen False-flag-Aktionen der USA? 

Aber darüber rätseln nur die notorischen Skeptiker, die Politiker und die Medien in aller Welt wissen da sicher Genaueres. Enttäuscht wären sie, wenn ihre atlantischen Freunde vor aller Welt das Gesicht verlieren würden, das gäbe ihnen ein Stich ins Freundschaftsherz.

 

 

 

Es ist merkwürdig still geworden um MH17. Die niederländische Regierung ließ verlauten, sie werde das Ergebnis der Untersuchungen im September veröffentlichen. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Es wird nur veröffentlicht, was die Öffentlichkeit wissen darf. Und die darf so ziemlich nichts wissen, denn dann käme heraus, wer wirklich am Abschuss von MH17 die Schuld trägt. Und das wäre nicht nur Präsident Obama peinlich, sondern hoffentlich auch den Herren der Wallstreet, die nach dem MH17-Abschuss märchenhafte Börsengewinne einfuhren. Schon jetzt darf man eine ungefähre Vorstellung davon haben, welche MH17-Legende in die Geschichtsbücher eingehen wird.

 

 

 

Und die deutschen, allesamt atlantizistischen Medien verkünden, was sie nur zu gerne verkünden wollen: Die Russen sind schuld! Denn nur Schurkenstaaten wie das perfide Russland mit diesem Kriegstreiber Putin sind ihrer Ansicht nach in der Lage, ein derartiges Verbrechen an Unschuldigen zu begehen, der Krieg, das Denken des 20. Jahrhunderts, ist zurückgekehrt! Was die deutschen Medien uns gegenwärtig bieten, das ist US-amerikanische Mainstream-Informationskultur, wie man sie sich schlimmer nicht denken kann und die sich für die Gehirnwäsche der Völker als äußerst tauglich erwiesen hat. Manchmal wundere ich mich, dass die bundesdeutschen Redaktionen ihre phantastischen Lügen noch immer auf Deutsch verkünden und nicht in der Sprache ihrer atlantischen Freunde.

 

 

 

Gorbatschow hat sich zu Wort gemeldet. Er beschuldigt die USA, Russland in einen Krieg mit der Ukraine hineinziehen zu wollen. Auch die weiteren Kriegsplanungen der USA sind Menschen mit Köpfchen zum Denken kein Rätsel mehr. Und Flug MH17 wird nicht das letzte Opfer sein, das den unverhüllten atlantischen Welteroberungsplänen zum Opfer fiel. Europa darf sich frischmachen.

 

 

 

31.8.14

 

 

Den Sozialschmarotzern ins Stammbuch

 

 

 

Ein Gespenst geht um in Bundesdeutschland – das Gespenst der Leistungserschleichung. Gestern ließen es sich die Minister Nahles und de Maizière nicht nehmen, getreu dem Koalitionsvertrag von CDU, SPD und CSU auf die soziale Pauke zu hauen.

 

 

 

Sie traten vor die Kameras des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und verkündeten Maßnahmen, die nun endlich die bayrische Wahrheit ans Licht bringen sollen: Die Bulgaren und die Rumänen kommen nur ins wohlhabende Deutschland, weil sie hier auf nass leben können! Weshalb die Koalition in völliger Übereinstimmung, also wie ein Hampelmann, beschlossen hat, ihr Adlerauge auf die verbrecherischen Machenschaften zu heften, die uns, den deutschen Bürgern, unterm Nagel brennen. Und damit es jedem EU-Bürger schlechter geht, und zwar sozial gerecht!, haben Nahles und de Maizière auch gleich noch der überflüssigen Brut jener Sozialschmarotzer, die zu Hause zurückbleiben musste, das Kindergeld "angepasst": Keinem soll es besser gehen!

 

 

 

Ja, die Koalition hat zu tun. Leider ist sie bis jetzt noch nicht dazu gekommen, uns Beweise vorzulegen für das, worauf diese unsere Maßnahmen fußen. Braucht sie ja auch nicht, wir glauben ihr auch so. Schließlich haben wir sie gewählt. Und wer da was von Fremdenfeindlichkeit zu äußern sich erlaubt, der ist völlig schiefgewickelt, der kennt die Not der bajuwarischen Almbauern nicht, die schrecklich unter den Betrügereien der EU-Zuwanderer vom Balkan und Umgebung leiden müssen - der hat gut reden!

 

 

 

Es geht aufwärts, wie man sieht. Aufwärts in den Abgrund, wo sich die tummeln, die auf ganz andere Weise Vater Staat auf der Tasche liegen. Stichwort: Hoeneß. Denn auch über Hoeneß, das Leiden Christi, ist ein strenges Urteil gesprochen worden.  Lassen wir also die Zuständigen ihr Werk tun, die wissen, wie man mit Betrügern und Sozialschmarotzern umzugehen hat.

 

 

 

28.8.14

 

 

Was ich sagen wollte

 

 

 

Es ist eine Zeit der Opfer. Glaubt man den deutschen Medien, so ist das bedauernswerteste Opfer gegenwärtig der Staat Israel, der schrecklich darunter leidet, dass er die palästinensische Bevölkerung so sehr drangsalieren, ja sogar bombardieren muss, um ihr klarzumachen, wer hier das Sagen hat, nämlich allein Israel. Und die palästinensische Bevölkerung, die lediglich weniger als dreitausend Menschen verloren hat, bedankt sich tränenreich für diese, ihr zustehende Erziehungsmaßnahme. War ja auch wieder mal nötig.

 

 

 

In der Ostukraine sind die Aufständischen, in deutschen Medien Pro-Russen bzw. Separatisten genannt, noch nicht zur Einsicht gekommen, dass es nicht nur angebracht, sondern auch an der Zeit ist, endlich die Waffen zu strecken und sich mit ihren Totschlägern vom Rechten Sektor und Oligarchen- und US-amerikanischen Söldnerbanden anzufreunden. Offensichtlich ist auch bei der Bevölkerung von der Kiewer Regierung noch nicht genügend Freude herbeigebombt worden, also werden weiterhin Menschen in der Ostukraine sterben, aber mit dem guten Gefühl, dass künftig die USA und die EU sich in der Ukraine wohlfühlen können. Was ja verständlich ist, man will eben ein guter Gastgeber sein. Herrn Poroschenko wurde vom IWF zudem aufgetragen, es nicht zu versäumen, in absehbarer Zeit eine befriedete Ostukraine vorzuweisen, sonst würde es nämlich nichts werden mit den in Aussicht gestellten Milliardensegnungen des Westens. Vielleicht deshalb die Eile.

 

 

 

Dass der Islamische Staat blutrünstig, brutal und barbarisch ist, darüber gibt es weltweit keinen Streit, die Ergebnisse seiner mörderischen Siege im Nahen Osten können wir im Fernsehen besichtigen. Und dass er in Syrien sozusagen sein Hauptquartier hat, auch darüber streitet man in den USA nicht, weshalb es schon Pläne gibt, es dem höllischen Diktator Assad zu zeigen, nämlich wie man die Islamisten elegant loswerden kann. Der will gefragt werden, ob die USA das denn dürfen, einfach so in Syrien herumbombardieren, und die USA haben gesagt: Interessiert uns nicht. Wie man sieht, spielen in diesem Fall Machtverhältnisse und eine dumme Frage eine Rolle.

 

 

 

Und auch, wenn man von Afghanistan wenig hört – Afghanistan gibt es. Immer noch, trotzdem. Kaum zu glauben, und wir sind noch gar nicht raus, bauen immer noch unsere Brunnen und bewundern die Weite der afghanischen Landschaft.  Hier sind die Toten schon lange begraben, und nur die Kalaschnikows wissen noch von ihnen. 

 

 

 

Wir Deutschen, und damit ist die deutsche Bevölkerung gemeint, fungieren als Zuschauer des Großen Schauspiels, während die Merkel-Regierung allen Ernstes gewillt ist, todbringende Waffen in den Nahen Osten zu fliegen, menschlich zutiefst verständlich, selbstverständlich  nur, damit das dortige Morden aufhört. Und selbstverständlich unter Umgehung der Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Dabei beruft sie sich auf die bisherige Praxis der Waffenlieferungen, die ja, wie betont wird, ebenfalls unter Ausschluss der Abgeordneten des Deutschen Bundestages vorgenommen wurden. Aber die Abgeordneten sind nicht wie sonst  folgsam genug, bei dieser Waffenlieferung wollen sie mitsprechen, und so muss sich die Bundeskanzlerin ein gewisses Quantum demokratischer Gepflogenheiten abringen, und also wird in den nächsten Tagen der Bundestag bei diesen Mehrheitsverhältnissen den Waffenexport an die peschmergischen Kurden, nicht aber an die Kurden der in Deutschland verbotenen PKK, den Menschenrechten zutiefst verbunden, gehorsam abnicken. Nicht, ohne vorher Bedenken geäußert zu haben. Und nicht ohne die Erklärung des Wirtschaftsministers Gabriel, wie schwer ihm in diesem Falle die Entscheidung gefallen sei. Die Bundeskanzlerin dagegen wird eine Erklärung an die Nation aufsagen – wir kennen das alles.

 

 

 

Die deutschen Medien hingegen erfreuen sich guter Gesundheit. Das wäre das Positive, das über die deutschen Medien zu sagen ist.

 

 

 

Das alles aber soll unseren optimistischen Blick in die EU-Zukunft nicht trüben. Wir Deutschen sind nicht nur ein gehorsames, wir sind auch ein schafsdämliches Volk. Und auch, wenn uns Kriege im Moment noch nicht ausgesprochen zusagen - der Herr Außenminister Steinmeier plant eine PR-Kampagne zur Ertüchtigung der schlappen Deutschen zwecks Kriegsbegeisterung. Und wenn die erst mal emporlodert, wehe den Deutschen und dem Rest der Welt! Dann sollte man als notorischer Kriegsmuffel umsiedeln, weit weg, am besten auf den Mars. Der soll zur Zeit noch deutschenfrei sein.

 

 

 

27.8.14